Die Juniorinnen machten Mitte Juli - genauso wie die Junioren - den Auftakt mit der Deutschen U19-Meisterschaft im Einzelzeitfahren in Esplingerode, die als Lauf der Bundesliga gewertet wurde. Das gewann Lokalmatadorin Hannah Buch und übernahm damit zunächst die Führung. Als nächste folgte das Omnium auf der Radrennbahn in Oberhausen-Rheinhausen für Frauen und Juniorinnen und dort war es auch die Lokalmatadorin, die sich den Sieg schnappte. Lana Eberle gewann den vierteiligen Mehrkampf vor allem Elite Frauen. Und das war für Eberle auch das Highlight der Bundesliga-Saison. «Es war mein Heimrennen und ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich das Rennen gewinnen kann, vor allem, da ich ja gerade von einem zweiwöchigen Straßenlehrgang in Österreich wiederkam», blickt die 17-Jährige zurück.
Dann ging es in Genthin weiter. Während die Juniorinnen ein weiteres Einzelzetifahren bestritten, das Thalea Mäder (Maxx Solar-Lindig) gewann, starteten die Frauen im Mannschaftszeitfahren. Dort konnte das Team RSG Gießen Biehler um Lydia Ventker mit dem Sieg erstmals richtig in Erscheinung treten, nachdem Ventker in Oberhausen als Vierte das Podest knapp verpasst hatte. «Uns war klar, dass in Genthin ein Vorentscheidung über die Gesamtwertung fallen wird», sagt Christian Müller, Sportlicher Leiter des Teams RSG Gießen Biehler. «Nach dem Sieg im Vorjahr haben wir noch einmal sehr viel Detailarbeit betrieben, um uns weiter zu verbessern. Am Ende musst du es aber in diesen gut 50 Minuten auf die Straße bringen und das haben die Mädels trotz des großen Drucks geschafft.»
Mit dem neunten Platz bei abschließenden Rennen im Sauerland sicherte sich Ventker den Gesamtsieg. «Das gehört zu unseren Highlight, desnn wir haben als Mannschaft das Ziel 'Führungstrikot verteidgen' erfolgreich umgesetzt», sagte der zweite Sportliche Leiter von RSG Gießen Biehler, Sebastian Ventker. Eberle, die als 17. viertbeste Juniorin des Tages war, ging schließlich als beste Juniorin vom Platz.
Günter: «Gesamtsiege spiegeln Teamgeist wider»
Ventker war nach der Saison etwas hin- und hergerissen gewesen, was der Bundesligasieg bedeute. «Aber eigentlich war es durch die Ungewissheit und den dann doch nur drei völlig unterschiedlichen Rennen schwieriger, weil mehr Vielseitigkeit gefordert gewesen ist», bilanzierte die 34-Jährige, die sich während der coronabedingten rennfreien Zeit mit ihren Teamkolleginnen öfters traf und mit ihnen Rennen simulierte, um sich fit zu halten, da alle immer gehofft hat, dass noch Rennen 2020 stattfinden können. «Man muss halt immer optimistisch bleiben.»
Und Ventker konnte gleich doppelt feiern, denn sie gewann nicht nur die Bundesliga-Einzelwertung, sondern auch ihre Mannschaft RSG Gießen Biehler stand am Ende der Saison an der Spitze des Klassements. «Der Gesamtsieg in beiden Wertungen spiegelt zum einen den großartigen Einsatz der Fahrerinnen und zum anderen aber auch den über die Jahre entstandenen Teamgeist und die Leistungsfähigkeit des Teams wider», sagte Teammanager Torsten Günter.
Im kommenden Jahr wolle man wieder in der Bundesliga ganz vorne dabei sein. «Sobald der Rennkalender für 2021 steht, werden wir daran eine Ausrichtung der Ziele für 2021 vornehmen», sagt Ventker und Müller ergänzt: «Den Titel zu gewinnen ist das Eine, ihn zu verteidigen das Andere. Daran werden wir arbeiten, beziehungsweise sind wir schon wieder dabei - alles natürlich in Abhängigkeit des Rennkalenders 2021.» Für Ventker sollte eigentlich nach dieser Saison Schluss sein. «Aber so möchte ich nicht aufhören. Wir werden als Team auf jeden Fall in der Bundesliga angreifen», zeigt auch sie sich bereits jetzt für 2021 kämpferisch.
Eberle: «Bundesligasieg eine riesige Überraschung»
Eberle, die das erste Jahr in der U19-Klasse fährt, war auch stolz auf ihre Leistung. «Ich hätte eigentlich gar nicht erwartet, dass ich die Bundesliga 2020 gewinnen kann, weil ich meine Rennen - meiner Meinung nach - eher im vorderen Mittelfeld gefahren bin, aber gerade deshalb war es natürlich eine riesige Überraschung, dass ich gewinnen konnte», erklärte sie. Und so hat es sich auch für sie gelohnt, dass sie während des Corona-Lockdowns ziemlich viel alleine trainieren musste. «Das war auf die Dauer natürlich etwas langweilig und ich habe gehofft, dass bald wieder Rennen stattfinden.»
Darauf will Lana Eberle, die sich bereits wieder im Training befindet, im kommenden Jahr aufbauen. «Meine Ziele für 2021 sind möglichst viele Rennen zu fahren, mich vor allem im internationalen Bereich weiterzuentwickeln und bestmögliche Leistungen und Ergebnisse zu erbringen.»
Uslar: «Danke an alle Veranstalter»
Das Juniorinnen-Team Maxx Solar-Lindig beendete die «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» ganz oben in der Tabelle, noch vor allen Frauenmannschaften - allerdings hatten die U19-Fahrerinnen auch ein Rennen mehr im Kalender. Das tut der Leistung der Nachwuchsfahrerinnen aber keinen Abbruch, zumal sich Steffen Uslar, Teamleiter bei Maxx Solar-Lindig bewusst ist, dass die Saison aufgrund der Corona-Pandemie nicht einfach war. «Wir haben uns über den Gesamtsieg in der Mannschaftswertung bei den Juniorinnen gefreut, wissen aber auch, dass es für alle Sportlerinnen eine schwierige Saison 2020 mit sehr wenigen Radrennen war. Gemeinsame Bundesligarennen mit den Frauen gab es nur in Oberhausen auf der Bahn und zur Deutschen Berg-Meisterschaft in Wenholthausen», so Uslar.
«Wir alle hofften, dass Radrennen und auch Bundesligarennen in diesem Jahr stattfinden, aber jeden Monat wurde ein Radrennen nach dem anderen abgesagt. [...] Jeder, der Leistungssport betreibt, ist motiviert und freut sich auf Wettkämpfe. Es war schon eine große Herausforderung, die Sportlerinnen für das Training zu motivieren, es konnte ja jede Woche mit Radrennen losgehen», erklärt Uslar. Allerdings konnte er auch einen Vorteil sehen: «In diesem Jahr standen auch noch die Abi- und BLF-Prüfungen an. Alle konnten sich auf die Prüfungen konzentrieren und fanden etwas Abstand zum Sport.»
Umso dankbarer ist Uslar, der gemeinsam mit seinen Juniorinnen auch 2021 wieder angreifen will, den Organisatoren, die es trotz der Corona-Pandemie geschafft haben, Rennen auf die Beine zu stellen: «Danke an alle Veranstalter und Helfer die es ermöglicht haben, Radrennen unter Corona-Auflagen zu organisieren und durchzuführen.»
Ergebnisse der Rad-Bundesliga der Frauen und Juniorinnen 2020
Einzelwertung
1. Ventker, Lydia (1985); RSG Gießen BIEHLER
2. Reißner, Lena Charlotte (2000); d.velop ladies
3. Eberle, Lana (2003); RBW Radsport Baden-Württemberg
4. Mäder, Thalea (2002); Juniorinnen Team maxx-solar-LINDIG
5. Bieber, Helena (1998); RSG Gießen BIEHLER
6. Fandel, Hannah (1996); Team Stuttgart
7. Buch, Hannah (2002); Maloja Pushbiker
8. Wolf, Laura (2003); Team Frogblue Rheinland-Pfalz
9. Bauernfeind, Ricarda (2000); Einzelfahrerin
10. Schütz, Adelheid (1973); RSG Gießen BIEHLER
11. Lechner, Corinna (1994); Team Stuttgart
12. Jährig, Fabienne (2003); RG Brandenburg/Berlin
13. Klimsa, Paulina Maxima (2000); Team Stuttgart
14. Röhricht, Lara (2003); Juniorinnen Team maxx-solar-LINDIG
15. Bernhard, Bianca (1990); RSG Gießen BIEHLER
16. Stock, Gudrun (1995); maxx-solar LINDIG women cycling team
17. Betz, Svenja (1995); RSG Gießen BIEHLER
18. Stern, Friederike (2001); d.velop ladies
19. Dietrich, Jacqueline (1996); maxx-solar LINDIG women cycling team
20. Schoppe, Olivia (2001); maxx-solar LINDIG women cycling team
21. Leonhardt, Paula (2002); RG Brandenburg/Berlin
22. Verschelden, Nathalie (1994); d.velop ladies
23. Schulz, Tina (1999); maxx-solar LINDIG women cycling team
24. Fuchs, Carolina (2003); Team Mangertseder Bayern
25. Lagershausen, Marie (1999); WHEEL DIVAS
Bundesliga-Rückblick 2020, Teil 1: Brenner und ROSE Team NRW dominieren in der U19
Bundesliga-Rückblick 2020, Teil 2: Spannender Kampf ums Gesamtklassement bei den Männern
Weitere Infos zur «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga»
Gesamtwertung 2024 |
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Männer | Frauen/U19 w | U19 m | |
Fahrer | Teams | Nachwuchs |
28.09.2024 – Bad Salzungen | Männer | Frauen |
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22.09.2024 – Chemnitz-Einsiedel | Männer |
15.09.2024 – Neheim | Männer |
14.09.2024 – Wenholthausen | Männer | U19 m |
08.09.2024 – Bad Dürrheim | Frauen |
08.09.2024 – Sebnitz | Männer | U19 m |
07.09.2024 – Bad Dürrheim | Frauen |
06.09.2024 – Bad Dürrheim | Frauen |
01.09.2024 – Genthin | Männer | Frauen | U19 m |
01.09.2024 – Genthin | Frauen |
12.08.2024 – Berlin | Frauen | U19 m |
28.07.2024 – Gießen | Frauen |
21.07.2024 – Nürburgring | Männer |
22.06.2024 – Bad Dürrheim | Frauen |
21.06.2024 – Bad Dürrheim | Männer | Frauen |
16.06.2024 – Oberwiesental | Frauen | U19 m |
15.06.2024 – Aue | Frauen | U19 m |
09.06.2024 – Gippingen | U19 m |
08.06.2024 – Gippingen | Männer |
26.05.2024 – Karbach | Frauen | U19 m |
20.05.2024 – Dudenhofen | U19 m |
14.04.2024 – Steinfurt | Frauen | U19 m |
06.04.2024 – Schweigen | Männer |
01.04.2024 – Schönaich | U19 m |